Hier sitzen wir über die Karten gebeugt. Von links nach rechts: Ben, John, Hans und Bert. Unser Land Rover im Hintergrund. Gute Karten waren bereits das erste Problem. Die beste Karte der Sahara war die “Michelin 153”. Aber die wurde nicht mehr gedruckt. Solange Marokko und Algerien Streit hatten in Bezug auf ihr Grenzgebiet wollte Michelin sich nicht an eine neue Ausgabe der 153 wagen. So wechselten wir zu sehr detaillierten Karten der US Airforce.
Die Basis für alle Vorbereitung war die Bestimmung der Route. Dabei benützten wir zwei Bücher, beide in den 70er Jahren durch zwei reisende Paare geschrieben, die darin ihre Erfahrungen mit diversen Sahara-Routen festhielten. So wussten wir besser, was auf uns wartete und konnten planen, was wir unterwegs nötig hatten an Lebensmitteln, Ausrüstung, Benzin und Wasser.
Es gab sehr viel zu tun, um die Reise gut vorzubereiten. Aber wir wussten auch, was wir aneinander hatten. Wir beschlossen, die Arbeit auf zwei Teams zu verteilen. Ben und John übernahmen Routenplanung, Logistik und Navigation. Und Hans und Bert die Vorbereitung des Autos. Das bedeutete natürlich auch, dass uns das eine Team auch tatsächlich quer durch die Sahara navigieren konnte und das andere Team in allen Umständen das Auto drehend zu halten vermochte. Sich verirren oder unlösbare Probleme mit dem Auto bedeuten in der Sahara meistens “Ende der Übung”.
Die größte Herausforderung in Bezug auf Navigation war es, unsere Position präzise bestimmen zu können, sollte dies nötig sein. Da GPS für zivile Nutzung noch nicht verfügbar war, mussten wir auf den Sextanten zurückgreifen. Und zwar einen Sextanten mit künstlichem Horizont. Zu jener Zeit wurden diese Art Sextanten noch durch KLM benützt, u.a. für die Navigation über den Nordpol mit der alten DC 8. Glücklicherweise erhielten wir einen solchen Sextant geliehen. Ben und John lernten, wie sie damit fehlerfrei umgehen konnten.
Hans und Bert gingen an die Arbeit mit der Vorbereitung des Land Rovers. Es ging nicht allein um die Ausrüstung des Autos, sodass es geeignet war für die Reise und langen Pisten ohne Punkte, an denen man neue Vorräte erhielt. Wir beschäftigten uns vor allem damit, was unterwegs kaputt gehen und wie dies repariert werden konnte. Der Land Rover hatte, entgegen seinem Imago, mehrere Schwachstellen. Anders gesagt, es ging darum, welche Reserveteile und welche Werkzeuge wir mitnehmen mussten.
Beide Teams mussten unterwegs einmal zeigen, was sie konnten. Hans und Bert mussten den Hinterdifferential reparieren als dieser kaputt drehte. Und Ben und John mussten einmal unsere Position bestimmen als es echt drauf ankam.