1986 Niger und das Aïr Gebirge

Im südlichen Teil der Sahara liegt das Aïr Gebirge. Es ist einer der absoluten Höhepunkte der Sahara. Es ist nicht nur landschaftlich atemberaubend schön; es gibt auch ganz außergewöhnliche Felsmalereien zu bestaunen. Dieser Teil der Sahara war vor ca. 7000 Jahren bewohnt und es gab Seen, worin gefischt wurde. An manchen Orten sind daher neolithische Gegenstände zu finden wie Pfeilspitzen oder Gegenstände aus Ton.

Bei jedem, der sein Herz an die Sahara verloren hat, steht dieses Gebiet auf der Wunschliste. Dies galt auch für mich. 1986 war es endlich soweit. Zusammen mit einem französischen Paar, das ich 1984 während einer anderen Saharareise kennen gelernt hatte, unternahmen wir eine Reise durch das Aïr. Von Holland aus dauerte die gesamte Reise insgesamt sieben Wochen. Klicke hier um unsere Aïr Route anzusehen.

Ist die Sahara an sich schon verlassen, so gilt dies erst recht für das Aïr. Das bedeutet, dass eine Reise durch dieses Gebiet nur im Geleit von minimal zwei Autos gemacht werden kann. Und es ist ein zuverlässiger Führer erforderlich, nicht nur, um zu wissen, wo man ist, sondern vor allem auch, um zu sehen, welche Teile im Gelände befahrbar sind und welche nicht. Schließlich benötigt man ein sehr gut ausgestattetes Auto mit einer Reichweite im Gelände von 2000 Kilometern.

Bereits die Reise von Europa zum und vom Aïr war anstrengend. Die Überquerung der Grenze zwischen zwei Saharaländern kostete meist einen halben bis zu einem ganzen Tag. Vor allem die Einreise in den Niger war berüchtigt. Zudem gab es im Niger unterwegs sehr viele Straßensperren (roadblocks).
Oft versuchten die Soldaten an solchen Kontrollpunkten während der Kontrolle ihren Sold aufzubessern. Sie wollten immer Geld oder Whisky. In Mali wiederum war oft das Tanken ein Problem. Garantiert reinen Diesel gab es in Niamey (Niger) und dann erst wieder in Adrar (Algerien), 2000 km weiter nördlich.

Wegen der politischen Situation in diesen Ländern ist es heute absolut unmöglich, dieselbe Reise zu machen. Algerien, Niger und vor allem Mali sind leider unbereisbar für Personen aus dem Westen. Aber ich hoffe, mit dieser Website doch einen Eindruck von diesem einmaligen Gebiet vermitteln zu können.

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