Das Auto

Nachdem ich Erfahrung gehabt habe mit zwei Land Rovern, beschloss ich, für diese Reise zu einem Mercedes Geländewagen zu wechseln. Diese waren 1979 auf den Markt gekommen und gebrauchte Exemplare wurden langsam bezahlbar. Ich konnte einen 300GD kaufen, ein Auto mit einem langen Radstand und einem 5-Zylinder Dieselmotor. Dieses Auto begann ich für die Reise auszurüsten.

Mercedes 300GD

Es ist wichtig, den Schwerpunkt eines Autos so tief wie möglich zu halten. Dies bedeutet also, so wenig wie möglich auf dem Dach zu haben. Und alles muss rüttelfest sein. Viele der Saharapisten verursachen ein enormes Schütteln des Autos. Das kann so stark sein, dass manchmal viel Schaden am Auto und/oder an der Ausrüstung (Gepäckträger) entsteht.
Es musste auch viel Treibstoff mit, da eine Reichweite im Gelände von mindestens 2000 km erforderlich war. Dafür hatte ich einen Tank entworfen und schweißen lassen, der auf die Ladeplattform des Autos kam. Mit einer elektrischen Pumpe konnte Treibstoff von diesem Tank in den Autotank gepumpt werden. Auf diese Weise konnten insgesamt 390 Liter Diesel mit.
Daneben hatte ich mit Hilfe einer geschweißten Stahlkonstruktion eine Inneneinrichtung im Auto gemacht, sodass auch der vollständige Wasser- und Lebensmittelvorrat, alles übrige Gepäck sowie selbst die zwei Ersatzräder im Innern des Autos aufbewahrt werden konnten. Und es gab ein Zweipersonenbett im Auto. Lediglich zwei Fahrrampen kamen aufs Dach. Diese Ausrüstung bewährte sich sehr. Das oberste Foto gibt einen Eindruck.

Michelin S

Ein Kapitel für sich waren die Pneus. In dieser Zeit gab es einen einzigen Typ Pneu, der speziell für Sand entwickelt worden war. Es war der Michelin S Pneu. Dieser Pneu hatte eine runde Schulter, sodass er nicht in den Sand „schnitt“ und sich dadurch eingrub. Außerdem war es die „geheime Waffe“, dass dieser Pneu mit sehr tiefem Reifendruck gefahren werden konnte. Im Sand konnte der Reifendruck auf 0,7 bar zurück gebracht werden. So entstand ein sehr platter Reifen mit einer großen Oberfläche, die wie ein weicher Kamelfuß im Sand stand. Die Wirkung war unglaublich und wir blieben nie im Sand stecken.